Tunngle

Tunngle ist ein mittlerweile eingestellter VPN-Service, mit dem sich Gamer vernetzen und miteinander zocken konnten.

Die Gaming-Branche hat sich in den letzten Jahrzehnten gleich mehrfach revolutioniert. Lag der Fokus noch zur Jahrtausendwende auf Hardcore-Gamern, hat sich die Industrie mittlerweile für jede Klientel geöffnet. Auf seine Kosten kommt schlichtweg jeder Interessierte, der gemütlich abschalten und den Alltagsstress vergessen möchte. Die Auswahl reicht von Casual Games, die innerhalb von fünf Minuten gespielt werden können, bis hin zu umfangreichen RPGs, bei denen die Hilfe von Freunden und Mitspielern gefragt ist. Um sich besser vernetzen zu können, galt Tunngle lange Zeit als Top-Adresse – bis der VPN-Service 2018 leider eingestellt werden musste.

Gemeinsam statt einsam

Multiplayer Games haben den Ton in den vergangenen Jahren angegeben. Tunngle orientierte sich an eben diesem Prinzip und präsentierte sich als Dienstleistung, mit der sich Spieler auf simple Weise austauschen konnten. Denn ganz egal, ob Fortnite, FIFA oder DOTA 2: Für jedes Game, bei dem mit- oder gegeneinander gespielt wurde, bot Tunngle die beste Alternative zum etwas komplizierteren Hamachi.

Dabei unterstrich Tunngle die Tatsache, dass heutzutage längst nicht mehr allein im Keller gezockt wird. An der Tagesordnung stehen Abenteuer, bei denen gemeinschaftliche Gedanken gefragt sind, jeder Teilnehmer der Party eine eigenständige Aufgabe zu bewältigen hat. Wer zu oft allein agiert oder seine Fähigkeiten überschätzt, schadet der gesamten Truppe.

Tunngle als sichere Online-LAN-Party

Die Entwickler von Tunngle wussten von Anfang an, was Gamer von einem optimalen Programm erwarten. Schließlich entwuchsen sie selbst der beständig wachsenden Szene. Noch bevor der VPN-Service anno 2009 das Licht der Online-Welt erblickte, wurden über 8.000 Tester mit einer Beta-Version versorgt, um sämtliche Bedenken aus der Welt zu schaffen.

Hinsichtlich der Sicherheit aller Nutzer wurden keine Fragen offen gelassen. Tunngle bot eine erstklassige Verschlüsselung sowie ein eigenes Protokoll, das die Datenverbindung unter den Spielern gewährleistete. Anschließend hatten jene die Möglichkeit, den Funktionsumfang in einem lokalen Netzwerk zu testen. Die Community wuchs schnell auf über eine Million Nutzer an. Tag und Nacht war für Mitspieler gesorgt.

Darum wurde Tunngle eingestellt

Nutzer haben es bereits 2018 bemerkt: Der Dienst von Tunngle wird fortan nicht mehr weiterentwickelt oder mit neuen Updates ausgestattet. Im Rahmen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) entschieden sich die Anbieter dazu, ihren Service vom Netz zu nehmen. Möglicherweise wäre es schlichtweg zu teuer gewesen, die neuen Gesetze im korrekten Maße umzusetzen. Wer weiterhin auf das unkomplizierte Spiel mit Freunden und Bekannten vertrauen möchte, muss nunmehr auf Alternativen ausweichen.

Keine Sorge übrigens: Die Einstellung bedeutet keineswegs, dass die Entwickler unseriös mit den erhobenen Daten umgegangen sind. Doch können Unternehmen nicht garantieren, sämtlichen Gesetzen gerecht zu werden, gehen sie vorsichtshalber auf Nummer sicher. Auf identische Weise sind diverse Blogs und Websites aus dem Ausland nicht mehr zugänglich für IPs aus dem Raum der Europäischen Union. Nicht jede Firma kann sich eine teure Rechtsabteilung leisten, die bei potentiellen Klagen kompetent zur Seite steht.

Die besten Alternativen zu Tunngle

Auch wenn die Vorzüge von Tunngle schmerzlich vermisst werden, warten zahlreiche Optionen darauf, unter die Lupe genommen zu werden. Einige können genauso problemlos auf unserer Website heruntergeladen und in Sekundenschnelle installiert werden. Programme wie Evolve, SoftEther VPN, Hamachi, Freelan oder Remobo bieten ähnliche Vorteile für Spieler, die miteinander auf Abenteuerjagd gehen und dabei kommunizieren möchten.

Dass keine Fortsetzung von Tunngle zu erwarten ist, scheint auf den ersten Blick eine Tragödie zu sein. Doch die klugen Köpfe im World Wide Web haben seit jeher bewiesen, dass das Ende der VPN-Fahnenstange noch lange nicht erreicht ist.

Pro:

• Spieler konnten sich vernetzen
• Performance und Handling waren simpel und nachvollziehbar
• es gab regelmäßige Updates und Upgrades

Kontra:

• Tunngle wurde leider eingestellt